Alter und schulisches Fremdsprachenlernen

 

Die Forscher des «Wissenschaftlichen Kompetenzzentrums für Mehrsprachigkeit» (KFM) in Freiburg (Schweiz) haben im September 2014 zum Fremdsprachenunterricht in der Primarschule eine Analyse über die Bedeutung des Einstiegsalters beim Sprachenlernen geschrieben. Die Studie ist im Rahmen eines vom Bund unterstützten Forschungsberichts entstanden.

 

Die Forscherinnen und Forscher haben einen Überblick über die verfügbaren Studien aus Europa und Übersee zum genannten Thema vermittelt. Die Forscherinnen und Forscher sind vorsichtig in ihrem Urteil, da bisher erst eine bescheidene Zahl entsprechender Forschungsergebnisse vorliegt (Die Studie von Simone Pfenninger wurde erst ein Jahr später veröffentlicht).

 

Die Studie weist unter anderem auf die verschiedenen Rahmenbedingungen für das Sprachenlernen hin. So ist ein Spracherwerb in der natürlichen Umgebung eines Kindes etwas ganz anderes als das Sprachenlernen in der künstlichen Situation von nur wenigen schulischen Englisch- oder Französischstunden.

 

Interessant für die Schule ist dennoch, dass die Freiburger Analyse zu einem eindeutigen Befund kommt. Dieser lautet: Im Fremdsprachenunterricht haben ältere Schüler einen entscheidenden Vorteil gegenüber jüngeren. Sie lernen schneller.

 

Eigentlich ist dies nicht erstaunlich. Fünftklässler in der Vorpubertät können nicht mehr mit rein spielerischen Methoden an eine Sprache herangeführt werden. Die Phase des spielerischen Lernens ist mit elf Jahren vorbei, doch das analytische Denken ist zu diesem Zeitpunkt noch wenig entwickelt. Erst im Alter von zwölf bis dreizehn Jahren – also etwa ab der Oberstufe – fallen analytische Methoden auf fruchtbaren Boden.

hpa

 

Wichtige Unterlagen:

Expertise Frühes Fremdsprachenlernen in der Primarschule (PDF)

Fremdsprachenunterricht in der Volksschule „Je früher desto besser?" (PowerPoint Präsentation)